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Wenn Essen krankmacht

Essstörungen sind keine Ernährungsprobleme, obwohl sie sich über das Essverhalten zeigen. Sie sind ernstzunehmende psychische Erkrankungen.

Egal welchen Geschlechts oder welchen Alters, jede*r kann angesichts überzogener Körperideale Essstörungen entwickeln. Dazu zählen Magersucht (Anorexie, Anorexia nervosa), Ess-Brech-Sucht (Bulimie, Bulimia nervosa), Binge Eating Disorder (Esssucht) und weitere, nicht näher bezeichnete Essstörungen. Essstörungen zeigen sich auf vielfältige Arten und sind meist ein Hinweis auf belastende oder herausfordernde Lebenssituationen. Ein gesellschaftlicher Kult um Schönheit, Aussehen und Körper sowie psychische Belastungen während der Corona-Pandemie können die Entwicklung zusätzlich verstärken.

Essstörungen sind Erkrankungen, bei denen individuelle, familiäre, soziale und gesellschaftliche Faktoren zusammenspielen. Psychotherapeutische Unterstützung mit medizinischer Begleitung ist die beste Möglichkeit zur Bewältigung einer Essstörung.

Gegensteuern!

Unterstützung des Selbstwerts und kritisches Hinterfragen des gesellschaftlichen Drucks sind für Expert*innen wichtige Wege, um Essstörungen vorzubeugen. Schon kleinen Kindern sollte vermittelt werden, dass die Persönlichkeit eines Menschen mehr wiegt als das Aussehen. In Schulen kann eine kritische Auseinandersetzung mit medialen Idealbildern für das Thema sensibilisieren. In diesem Sinne bietet die Hotline für Essstörungen der Wiener Gesundheitsförderung – WiG neben Telefon- und E-Mail-Beratung auch Öffentlichkeitsarbeit, Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema allgemein an.

Je früher es möglich ist, sich Hilfe zu organisieren und gegenzusteuern, desto leichter ist es, eine Essstörung zu bewältigen und ein für sich gesundes Maß beim Essen zu finden. Im Sinne von: „Ich bin es leid, Kalorien zu zählen, ich zähle die schönen Momente.“